Historische Mühlen für die Zukunft sichern

Historische Mühlen für die Zukunft sichern

Mühlenbauer Wolfgang Strakosch konnte das Besitzerehepaar Keis der altehrwürdigen Brunnenmühle bei Finningen im Kreis Dillingen an der Donau anregen, ihre Mühle einschließlich historischer Technik zu restaurieren. Ursprünglich „Bronnenmühle“ genannt, gelangte sie als Reichsgutbesitz schließlich 1293 in den Besitz des nahegelegenen Dominikanerinnenklosters Maria Medingen. Folglich zählt sie zu den ältesten Mühlen der Region, was die bevorzugte Lage an einem Quellteich zusätzlich unterstreicht.

Mühlen wurden in alter Zeit bevorzugt direkt an ausreichend schüttenden Quellen angelegt. Dann war keine allzu umfangreiche Wasserbauanlage notwendig und Frostgefahr oder Hochwasser beeinträchtigten den Mühlenbetrieb weniger.

Bis zum Anschluss an das öffentliche Stromnetz 1975 lieferte das Wasser der drei im Weiher entspringenden Topfquellen die gesamte Energie für Mühle, Haushalt und Landwirtschaft mitsamt Melkmaschinen. Die Technik dieser Getreidemühle brachte Strakosch zusammen mit seinem Mitarbeiter, dem jungen Jakob Stetter, wieder in Schwung. Als Besonderheit kann man in der Brunnenmühle einen Mühlstein ohne seine Abdeckung offen laufen sehen. Filmsequenzen hierzu finden sich auf Wolfgang Strakoschs Internetseite; darüber hinaus richtete Familie Keis diese Internetseite hier ein.

Durch die vorbildliche Restaurierung, Wiederbelebung und Gestaltung der Mühle zum außerschulischen Lernort in Form einer Erlebnismühle von überregionaler Beachtung, haben sich die Besitzer außerordentliche Verdienste erworben und stehen stellvertretend für die vielen Privatpersonen in Bayern, die mit hohem Einsatz ihre Mühlen denkmalgerecht instand setzen und sie zum Nutzen nachfolgender Generationen erhalten.

           Auszug aus „Historische Mühlen für die Zukunft sichern.“

           In Heft 1/2023 Schönere Heimat“ vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V.